Anläßlich des 60-jährigen Bestehens der SG Drewer 54 e. V. hatte sich der Internationale Meister (IM) Werner Beckemeyer für ein öffentliches Simultanturnier zur Verfügung gestellt. Bei einem solchen Turnier spielt ein Meister gleichzeitig an 10, 20 oder 30 Brettern gegen seine Gegner. Beckemeyer ist Leiter und Trainer des Landesleistungsstützpunktes Münster im Schachbund NRW. An einem Samstag im Monat trainiert er auch die Spieler der Drewer Schachgemeinschaft. Der frühere Bundesligaspieler bekam 1992 den Titel eines Internationalen Schachmeisters verliehen. Voraussetzung dafür ist eine Spielstärke von 2.400 bis 2.499 Punkten. Um den Titel eines Großmeisters verliehen zu bekommen, sind u. a. 2.500 Punkte die Voraussetzung. Der amtierende norwegische Schachweltmeister, Magnus Carlsen, hat zurzeit eine Spielstärke von 2.863 Punkten, der stärkste Spieler der SG Drewer eine von 2.144 Punkten.
Zwölf Marler hatten den Mut gefunden, den Meister herauszufordern. Darunter befanden sich auch erfreulicherweise zwei vereinslose Schach-Enthusiasten aus der Marler Bürgerschaft. Die Runde komplettierten ein ehemaliger Vereinsspieler und neun Spieler der Schachgemeinschaft Drewer aller Altersklassen. Die erste Partie war nach etwas mehr als einer Stunde entschieden, die längste dauerte fast zweieinhalb Stunden. Einige Spieler wagten auch noch eine zweite Partie. Als letzter geschlagen gab sich der Senior der Runde, ein 88-jähriger, der aber noch erfolgreich für die 2. Mannschaft der SG Drewer spielt. Nach langem Ringen im Endspiel konnte er schließlich eine Bauernumwandlung nicht mehr verhindern und gab auf. Den Meister besiegen konnte als einziger Ulrich Riegermann, Nummer sechs der Rangliste der SG Drewer.
Während des Turniers blieben immer wieder Besucher des Marler Sterns vor dem Kreis der Schachbretter stehen, um das ungewohnte Geschehen zu verfolgen, sich das Simultanturnier erläutern zu lassen oder sich im Gespräch und mit Hilfe des Flyers über die SG Drewer zu informieren.
Zum ersten Mal nahm die Schachgemeinschaft Drewer am Volksparkfest der Stadt Marl teil. Bei über 50.000 Besuchern konnte sich auch unser Stand einem großen Zuspruch erfreuen. Gerne verweilten Schachinteressierte zu Kuchen und Kaffee. Dabei konnte auch gleich eine spannende Partie gegen andere Besucher oder Vereinsspieler bestritten werden.